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Ein Liebesbrief an Dildo Zel – von Linda aus Berlin

Autorenbild: Linda N.Linda N.
Grund Nummer 269, warum Porzelina tut, was sie tut. Denn wenn so viel Liebe von der Kundschaft kommt, dann lohnen sich alle Mühen!
Linda N., Dildo-Enthusiastin, erzählt uns von ihrer Reise mit Zel. Ein unterhaltsames Review, für alle, die wissen wollen was Zel so besonders macht.

Die Liebste sammelt Wolle. So als Hobby. Das behaupte ich zumindest. Sie hingegen nennt es beharrlich „Stricken“. Was ja auch irgendwie stimmt. Aber mal ehrlich: Wie viel Wolle braucht man denn bitte, wenn man sinnvollerweise immer nur zwei Nadeln gleichzeitig halten kann? Das denke ich aber nur. Sagen werde ich das nicht, weil ich die Antwort gleich selber vorwegnehmen kann: ‚Und was bitteschön hat es mit zwei Schubladen voller Dildos auf sich? Schon mal gezählt, wie viele Du da gleichzeitig auf sinnvolle Weise benutzt?‘ Nun gut. Jedem Tierchen sein Plaisierchen.

Eines Tages kamen doch tatsächlich gleich zwei sehr sorgfältig verpackte Pakete bei uns an. Ein großes leichtes von Bohei und ein etwas kompakteres von Porzelina (auf dem aber etwas anderes draufstand wegen Diskretion und so). Da saßen wir nun, freuten uns gegenseitig beim Auspacken, weil es Spaß macht, die nerdigen Macken des anderen so liebzuhaben. Mein Päckchen war geschmack- und liebevoll verpackt wie ein sorgfältig ausgesuchtes Geschenk. Der Dildo lag in einer versiegelten Box und kam beinahe plastikfrei und mit handgeschriebenem Grußkärtchen daher.

Als dann vor uns auf dem Tisch neben einer eleganten weißen Skulptur die handgefärbte duftende Wolle lag, legte die Liebste den Kopf an meine Schulter, und sagte verträumt: „Ist es nicht wundervoll, dass unsere Hobbys nicht nur so schön zusammen aussehen, sondern sich sogar reimen?“ Ich: … grübelgrübel … Wolle sammeln …? Nein!: Stricken! „Ach wie romantisch!“, flüsterte ich, und musste sie gleich mal küssen dafür.

Porzellan Dildo liegt auf handgefärbter Wolle
© Linda N.

Porzelina meets Dildo-Nerd

Entdeckt hatte ich den Zel ein paar Tage zuvor auf der Website von Porzelina, und ich war sofort beeindruckt von der puren Schönheit der vier Porzelina-Toys. Hinzu kam die informative und geschmackvoll gestaltete Präsentation sowie ein sympathisches Lokalsender-Portrait auf Youtube, so dass ich mich inmitten der Überlegung wiederfand, welchen Dildo ich denn nun bestellen soll – das Ob stand da längst außer Frage.

Wunderschön fand ich beide Dildos, vielleicht fand ich den kleineren, schwungvoll gebogenen G-Punkt-Dildo Gia auf den ersten Blick fast noch hübscher. Aber erfahrungs- und erregungsgemäß expandiert meine Vagina beträchtlich, und so sehr ich zierliche Dildos über alles liebe, so viele besitze ich eben auch schon. Ich entschied mich also für den Zel, um meiner Sammlung ein etwas fülligeres Toy (Länge 21 cm, Durchmesser 3,3-3,9 cm) aus einem harten und glatten Material hinzuzufügen.

Dieses harte und glatte Material der Porzelina-Toys ist – Überraschung! – Porzellan, das in zwei bayerischen Traditionsmanufakturen in Form gebracht, glasiert und gebrannt wird – in denselben Öfen übrigens, in denen u.a. auch Weihnachtsengel entstehen. Jauchzet, frohlocket! Meiner Ansicht nach ist das sehr konsequent: alles für den Frieden auf Erden, und den Menschen zum Wohlgefallen.


Die Basis – Dit is Disein, wa!

Der Schaft geht bei beiden Porzelina-Dildos auf beinahe organisch anmutende Weise in eine wirklich außerordentlich schön gestaltete Basis über. Doch einfach nur „schön“ trifft es nicht ganz. Hier heißt es: form follows function. Ich habe mir allerdings in puncto Design nach so manch einschlägiger Erfahrung mit ungewöhnlichen Sextoy-Features eine gehörige Portion Skepsis angewöhnt. Denn oft wird Altbewährtes dermaßen überoptimiert, dass am Ende ein haarsträubend nerdiger Tinneff dabei herauskommt.

Doch nicht so bei diesen Dildos! Was mir an dem unteren Ende des Zel sofort einleuchtete, war, dass es so gestaltet ist, dass auch ein*e weitere*r Mitspieler*in den Dildo umstandslos auf Kurs halten kann. Es kann nämlich wirklich ernüchternd sein, wenn gerade alles! sooo! richtig! gut! zu werden verspricht … und das Toy plötzlich in eine Richtung verdreht ist, die so überhaupt nicht mehr zielführend ist.

Gleich nach meinem ersten Versuch mit dem Zel war ich dann auch von dem eigentlichen Zweck der Basis restlos überzeugt: Noch nie habe ich einen Dildo so sicher und mühelos zwischen zwei Fingern führen können! Und wenn ich mag, kann ich dabei mit leichtem Druck der Fingerspitzen auf die Rückseite des Schafts die Stimulation der gesamten vorderen Vaginalwand verstärken.

Auch am Ende der locker ausgestreckten Finger, halte und bewege ich den Zel sehr bequem und effektiv. Auf diese Weise kann ich ihn etwas nach hinten anwinkeln, um mit kurzen Stößen den G-Punkt zu massieren. Ich nenne das den „Stronic-Modus“ – allerdings komme ich dabei ohne die karnickelhafte Frequenz der namengebenden Toys aus, bin dafür aber wesentlich druckvoller und deutlich variabler in der Gestaltung von Geschwindigkeit und Länge der Stöße.

Die ungewohnte Basis steht aber auch der Gewohnheit keinesfalls im Wege, und wenn mir danach ist, kann ich den Zel genauso halten wie jeden anderen Dildo. Alles ist schön, alles ist bequem, alles macht Spaß.


Der Schaft – mehr als plain vanilla

Porzellandildo Zel wird mit der Hand über einen Körper geführt

Spaß macht es aber dann doch – innovative Basis hin oder her – vor allem deshalb, weil der Schaft so herrlich gestaltet ist. Ich war zwar sofort nach dem Auspacken verliebt in den Zel, aber ich hatte ehrlich gesagt schon ein paar Bedenken, dass er mir vielleicht doch ein bisschen zu schlicht sein könnte (hmm, also eigentlich ganz ähnlich, wie es mir mit sonstigen akuten Verliebtheiten auch mitunter geht). Auf den ersten Blick ist da nämlich nichts Besonderes: kein prononcierter Kopf, keine dramatische Kurve, keine Rippel oder Bippel, sondern schlichtweg „edle Einfalt, stille Größe“. Für sowas bin ich ja grundsätzlich sehr zu haben. Jedoch bin ich leider nicht feinsinnig genug, dass ein Dildo allein durch pure Schönheit seinen eigentlichen Zweck bei mir erfüllen würde. Immerhin: der Schaft ist oben etwas dicker als unten – damit erhält ein Toy bei mir ja sofort einen gewissen Vertrauensvorschuss. Außerdem versprechen die dezenten Kurven diverse Spiel-, Stimulations- und Entdeckungsmöglichkeiten, ohne dass man Angst vor Unannehmlichkeiten haben müsste.


Der Zel im Einsatz – Match!

Dass ich mit dem Zel genau richtig lag, spürte ich gleich bei „unserem ersten Mal“. Meine Vagina hieß ihn willkommen, wie einen altbekannten Freund. Kein Pieksen oder dumpfes Drücken an der Cervix, kein Kneifen am Eingang, sondern sanfte, süße und satte Fülle.

Aufgrund seiner Größe ist der Zel für mich allerdings ein Dildo, der sich erst dann so richtig lohnt, wenn ich schon zumindest etwas erregt bin: wenn die Schleimhaut flauschig, die Vagina länger und der Beckenboden lockerer wird. Und wenn alles ordentlich feucht ist. Gleitgel empfinde ich auch dann noch, allein schon aufgrund des Umfangs, als eine feine Sache. Dem Porzellan ist hierbei jedes Mittel recht, sei es silikon-, öl-, oder wasserbasiert.

Wenn ich nun eher etwas passiver genießen möchte, muss ich nach dem Einführen gar nichts weiter tun, als den Dildo zwischen den Beinen zu halten und kann die Hände anderweitig beschäftigen, z.B. mit der Klitoris. Meine Beckenbodenmuskeln haben derweil etwas zum Spielen; sie spannen sich um den Schaft und schmiegen ihn in alles hinein, was da erreichbar ist an erektilem Gewebe und erogenen Zonen.

Meine zwei Schubladen wären jedoch nicht voller Dildos, wenn Passivität mein bevorzugter Masturbationsmodus wäre. Der Zel ist mit seiner schlichten und ergonomischen Form ein so vielseitiger Dildo, dass er sich auch für viele Spielarten eignet, doch für mich ist er vor allem ein ausgesprochen exquisiter Dildo für die tiefe Penetration. Mein liebster Move ist auch hierbei der oben bereits erwähnte „Stronic-Modus“, doch diesmal nicht am G-Punkt, sondern tiefer in der Vagina zur Stimulation der Cervix und ihrer Umgebung. Dazu bringe ich den Zel in Position und beginne, ihn mit Stößen von wenigen Zentimetern Länge vor- und zurückzubewegen. Die Stöße gestalte ich mal länger, mal kürzer. Mal werde ich schneller, dann wieder langsamer, je nachdem, was sich eben gerade gut anfühlt, was ich gern weiter erspüren oder intensivieren will.

Dabei ist der Zel eher ein lässiger Dildo. Nichts für die schnelle Nummer, finde ich. Eher etwas, das man ausgiebig genießen und auskosten kann und sollte. Es fühlt sich alles so … süß an. Schwierig, ein anderes Wort dafür zu finden. Schlichtweg genau so, wie sich für mich ideal dosierte Dildo-Aktion eben anfühlt: nicht zu mild und nicht zu fordernd. Immer mal wieder gibt es Dildos, die einen fast das Ziel aus den Augen verlieren lassen, weil der Weg so schön ist. Der Zel ist für mich so ein Dildo.

Doch ich komme auch an, wenn ich will. Und mitunter reichen mir die vergleichsweise kleinen Stöße in der Tiefe, um sanft, langsam und sehr intensiv zu kommen. Eine andere und sehr zuverlässige Möglichkeit, zu einem dieser belebenden und langen Orgasmen zu kommen, ist für mich, am Ende mit immer größer werdender Geste ruhig und gleichmäßig zu ficken und dabei das ganze Potential seiner Form zu nutzen. Mit dem Zel beziehe ich dabei nahezu alle erogenen Zonen mit ein, die meine Vagina so aufweist: Er gleitet über Cervix, A- und G-Zone und vorbei an den seitlich gelegenen Klitoris-Anteilen. Außerdem dehnt er die Vagina hinter der Cervix beim Hineinstoßen durch seine schiere Länge und die Öffnung der Vagina durch seinen ab- und zunehmenden Umfang. Wenn ich auf diese Weise an die Schwelle komme, nehme ich gern die Finger ans Klitorisköpfchen, und jetzt heißt es: Dranbleiben, locker bleiben und gern auch laut werden, ganz nach Lust und Laune … Pures! Tiefes! Glück!


Abschließende Betrachtungen und Kritik

Es kann wohl kaum einen Zweifel geben: Ich bin schwer begeistert von diesem Dildo! Doch gibt es nicht auch irgendetwas am Zel, das mich zumindest ein bisschen ernüchtert? Es scheint nahezuliegen, den Preis anzuführen. Immerhin sind 149 € für einen Dildo eine ordentliche Menge Geld. Aber wäre das wirklich fair? Ich denke nicht.

Was ich aber trotzdem denke: Genau wie alle anderen Gebrauchsgegenstände sind Dildos nicht per se Luxusobjekte. Dazu sind sie zu wichtig! Sie gehören vielmehr in jedes Nachtkästchen – wegen Selbsterforschung, Selbstermächtigung und Selbstbefriedigung. Deshalb freue ich mich, dass sie heutzutage in so vielen ästhetisch ansprechenden wie körperfreundlichen Ausführungen daherkommen und für nahezu Jede*n erschwinglich sind.

Demgegenüber ist der Zel nicht nur Gebrauchs-, sondern ganz eindeutig auch Luxus-Gegenstand. Doch anders als so mancher „Luxus-Vibrator“ mit geplant-obsoleszenten Bauteilen aus ostasiatischer Massenproduktion ist er m.E. trotzdem Preis-wert. Denn Gutes hat nun einmal seinen Preis – nicht nur gutes Design, sorgfältige Ausführung und ein langlebiges, körperfreundliches Produkt aus einem außergewöhnlichen Material. Gut sind ganz offensichtlich auch faire Arbeitsbedingungen und eine umweltschonende Produktion inklusive traditionellem Handwerk und kurzen Wegen.

Kommen wir zum Schluss noch zu einem ewigen Toy-Review-Kritikpunkt: nämlich zur Nichtexistenz eines Aufbewahrungsbeutelchens. Ich persönlich stehe ja eher nicht so drauf, wenn jedem Spielzeug ein Beutelchen beiliegt. Die Dinger sammeln sich an wie Brötchentüten: zu schade zum Wegwerfen, aber so richtig gebrauchen kann man sie eigentlich auch nicht.

Weißes Porzellan Sexspielzeug mit blauem Dildo-Wärmer steht vor Wolle
© Linda N.

Ich fände es aber schön, wenn Porzelina die Option anbieten würde, zum kleinen Preis ein passendes Beutelchen zu kaufen. Bei mir schafft ein überzähliges Glasdildo-Beutelchen Abhilfe. Abhilfe kann auch ein Tuch schaffen, ein Polster in der Schublade oder eine Bettritze …

… oder die Liebste.


Ihr reicht es nämlich nicht, dass unsere Hobbys durch den Reim miteinander verbunden sind. Deshalb strickt sie mir aus feiner Wolle ein besonders hübsches Beutelchen für den besonders hübschen Zel.



Porzelina sagt: Vielen lieben Dank für Dein wundervolles Review und die herrlichen Bilder dazu, liebe Linda. Uns geht das Herz auf! Wir wünschen Dir weiterhin ganz viel Freude mit Deinem Zel.

– Dies ist ein unbezahlter und unabhängiger Bericht einer realen Kundin. Der Text wurde nicht geändert. –

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